Gespräch Bürgerverein - Leitung Domgemeinde 4.11.2014

Direkter Kontakt vereinbart

Gemeinsame Pressemitteilung der Wormser Domgemeinde und des Bürgervereins Dom-Umfeld


Zu einem Gespräch und Meinungsaustausch haben sich Vertreter des Bürgervereins Dom-Umfeld e.V. mit dem neuen Propst am Dom Tobias Schäfer und Vertretern der Kirchengemeinden Dom und St. Martin getroffen.

Mit der Einladung reagierte die Domgemeinde auf ein Schreiben des Vorsitzenden des Bürgervereins Dr. Josef Eberhardt, in dem dieser dem neuen Propst zu seinem Amtsantritt gratuliert hatte. Das Treffen fand am Dienstag, 4. November, im Pfarrhaus der Domgemeinde statt.

Wie beide Seiten übereinstimmend mitteilten, fand das offen und engagiert geführte Gespräch in freundlicher Atmosphäre statt. „Wir haben nicht erwartet, dass das Gespräch im Ergebnis dazu führen würde, dass die Domgemeinde ihre Baupläne fallen lässt. Uns war vor allem wichtig, unsere Argumente für alternative Standorte im direkten Gespräch vortragen zu können“, erläutert Dr. Eberhardt. Propst Schäfer ergänzt: „Dass wir überhaupt direkt und in dieser Offenheit miteinander sprechen konnten, ist für alle Seiten ein Gewinn. Wir haben dabei unsererseits versucht deutlich zu machen, dass wir uns auch bislang schon intensiv mit den vorgeschlagenen alternativen Standorten auseinandergesetzt haben, aber aus unterschiedlichsten Gründen diese nicht für realisierbar halten“. Von der Domgemeinde wurden dabei neben wirtschaftlichen Gründen auch auf die notwendige Erhaltung und Entwicklungsfähigkeit des St. Lioba-Kindergartens hingewiesen, aber auch auf das mit dem geplanten Haus verbundene Konzept. „Es geht ja um mehr als nur um Raum für die internen Aktivitäten der Gemeinde; es geht darum, dass wir als Kirche stärker als bisher nach außen gehen wollen, auf die Menschen, die Touristen und Dombesucher zugehen wollen und hier niederschwellig ins Gespräch kommen möchten. Dazu braucht es ein Haus, das genau dort Begegnungsmöglichkeiten eröffnet, wo die Besucher des Doms ankommen“, erläutert Propst Schäfer. Vom Bürgerverein wird demgegenüber zu Bedenken gegeben, ob das nicht doch auch an anderen Standorten zu verwirklichen sei. Dr. Eberhardt merkte kritisch an, dass es angesichts der in den Unterschriftenaktionen deutlich gewordenen Ablehnung sehr fraglich sei, ob das Haus diese Erwartungen erfüllen könne. Dies betonte auch Frau Vogel, Inhaberin der Weinstube Weis und selbst Mitglied der Domgemeinde: "Rund 90 % meiner Gäste lehnen das Haus am jetzigen Standort direkt vor dem Dom ab". Weitere Themen des Gesprächs waren die Transparenz der Entscheidungen und die Kommunikation der Pläne der Domgemeinde in die Öffentlichkeit hinein, sowie auch die unterschiedliche Einschätzung, in wie weit der geplante Standort aus denkmalschützerischer und städtebaulicher Sicht sinnvoll ist.

„Man muss nüchtern sagen, dass wir uns in der Sache nicht näher gekommen sind. Aber das war wohl realistisch auch nicht zu erwarten“, resümiert Klaus Berg, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Domgemeinde. Übereinstimmend aber werten beide Seiten es als Gewinn, dass ein Gesprächsfaden aufgenommen wurde. Es wurde abschließend vereinbart, auch weiterhin miteinander den direkten Kontakt zu suchen.

Für die Domgemeinde: Propst Tobias Schäfer
Für den Bürgerverein Dom-Umfeld: Dr. Josef Eberhardt